Im Laufe der Jahre gerieten die Aufstände nicht in Vergessenheit.
Zahlreiche oppositionelle und demokratische Autoren von Flugschriften,
Zeitungen und literarischen Werken beschäftigten sich mit ihnen und
verarbeiteten die Themen. Sie versuchten auch, die Aufstände in ein
gesamtrevolutionäres demokratisches oder republikanisches Bild zu fügen,
zusammen mit den Veranstaltungen auf dem Hambacher Schloss und der
Wartburg. Das Volk selbst kümmerten die Hintergründe wenig.
Der
tägliche Kampf um das Überleben war stärker. Also fügten die Autoren den
politischen Interessen soziale hinzu. Während zum Beispiel die
preußischen Verantwortlichen der wachsenden Armut und Hungersnot in den
industriellen Vorstädten mit Wohlfahrts-Kommissionen entgegentrat, die
ein wenig dünne Suppe verteilten und ansonsten recht wirkungslos
agierten, riefen Reformer dazu auf, gerechte Löhne gesetzlich
einzuführen, den Menschen durch eine Verfassung gleiche Rechte zu
verschaffen und allgemeine Wahlen einzuführen. 1837 sprach Joseph von
Buß in der zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung zum ersten Mal
in einem deutschen Parlament die sozialen Verschlechterungen im Zuge
der Industrialisierung an und forderte Sozialreformen für die
betroffenen Arbeiter.
Er forderte aus heutiger Sicht hochmoderne
Dinge für die damalige Zeit ein, wie Arbeitszeitverkürzungen,
Unfallschutz und Bildungsmaßnahmen, sowie finanzielle Unterstützung bei
Existenzgründungen. Doch von Buß war seiner Zeit zu weit voraus und
wurde belächelt statt beklatscht. Hier wäre eine Chance gewesen, das
Leid Vieler zu verbessern und Gründe für die Revolution zu entfernen.
Zwei Jahre nach seinen Forderungen sollte sich dann dahingehend doch
etwas ändern. Der Grund dafür lag jedoch weniger in der Empathie der
Regierenden als in einem zweckdienlicheren Hintergrund.