Mieroslawskis Plan war, den Feind am Neckar aufzuhalten und so besetzten
seine Truppen die wichtigen Brücken und Übergänge, welche sie auch bis
zum 20. Juni erfolgreich gegen Peuckers Neckarkorps verteidigen konnten.
Die Kampfhandlungen am Neckar begannen um den 15. Juni herum.
Geschlagen zog sich Peucker zurück und das II. Korps unter von der
Gröben marschierte vor.
Zeitgleich setzte Hirschfeld bei Germersheim
über den Rhein, Peucker wich in den Odenwald aus um die badischen
Truppen im Osten zu umgehen.
Mieroslawski erkannte, dass ihm die
Einkesselung drohte und so setzte er alles auf eine Karte, marschierte
mit dem Hauptteil seiner Armee Hirschfeld entgegen und schlug die
Preußen bei Waghäusl in die Flucht. Durch ein Mißverständnis gerieten
Teile seiner Armee jedoch in Panik und machten aus dem Sieg eine
Niederlage. Die Neckarlinie wurde geräumt und die badische Armee zog
sich nach Süden zurück. Durch das rasche Nachrücken der Bundestruppen
musste auch eine Verteidigung Karlsruhes aufgegeben werden. In Durlach
deckte ein tapferer Teil der badischen Armee den Rückzug zur Murg-Linie.
Mit der Festung Rastatt gab es hier einen starken
Verteidigungsabschnitt.
An einigen Brücken über die Murg benötigten
die Preußen zwei Tage heftiger Gefechte um den Übergang zu erzwingen.
Die badische Armee war mittlerweile von großen Auflösungserscheinungen
befallen. Das Neckarkorps erzwang bei Gernsbach den Übergang über die
Murg während von der Gröben Rastatt umzingelte und Hirschfeld die
restlichen badischen Feldtruppen nach Süden verfolgte. Sigel, welcher
Mieroslawski mittlerweile als Oberbefehlshaber abgelöst hatte, konnte
seine Männer nur noch zur Schweizer Grenze führen, wo sie Fahnen und
Waffen ablegten und um Asyl baten.
Die Rastatter Garnison
verteidigte sich tapfer und hartnäckig. In der Festung hoffte man
vergebens auf Sigel. Am 23. Juli kapitulierten die Verteidiger von
Rastatt und legten ihre Waffen nieder. Wer jetzt nicht mehr flüchten
konnte, dem wurde der Prozess vor einem Standrecht gemacht. 31
Todesurteile wurde in der Folge ausgesprochen, 27 davon vollstreckt, 19
in Rastatt.
Die Fürstentümer Hohenzollern, das Großherzogtum Baden
und die freie Bundesstadt Frankfurt blieben bis 1850 von den Preußen
militärisch besetzt.
Damit endete die Reichsverfassungskampagne endgültig und die Revolution erstarb. Im Folgejahr, also 1850, sollte es riskante Nachwehen geben, welche Deutschland fast in einen Krieg zwischen seinen Großmächten ziehen sollte…